Über die Bundes-Fachstelle Linke Militanz
Linke Militanz ist noch nicht gut erforscht
Über Linke Militanz wissen die Wissenschaftler*innen noch nicht so viel. Und es gibt auch nur wenige Bildungs-Angebote dazu. Seit dem 1. Juli 2017 gibt es die Bundes-Fachstelle Linke Militanz. Dort wollen wir mehr über Linke Militanz herausfinden. Linke Militanz ist ein streitbares Thema. Das heißt es gibt viele verschiedene Meinungen dazu.
Was meinen wir eigentlich mit „Linke Militanz“?
Für uns bedeutet der Begriff:
- Dass nicht alle Menschen mit linken Meinungen die gleiche Meinung, Idee oder Wünsche haben.
- Linken Menschen ist die Gleichheit zwischen den Menschen sehr wichtig.
- Dass ein linker Mensch nicht auch ein links-radikaler Mensch sein muss.
- Ein Mensch hat eine links-radikale Meinung. Das kann zum Beispiel bedeuten:
- Er denkt, dass die Politik von Deutschland sich in vielen Bereichen komplett ändern muss.
- Er denkt, dass niemand über einen anderen Menschen bestimmen darf. Das heißt, links-radikale Menschen lehnen Herrschaft ab.
- Sie finden, dass reiche Menschen zu viel bestimmen können.
- Dass große Firmen in Deutschland nicht jemandem allein gehören sollen.
- Und dass verschiedene Dinge allen Menschen gemeinsam gehören sollten: Zum Beispiel Wohnhäuser oder Fabriken.
- Nicht alle links-radikalen Menschen haben die gleichen Meinungen.
- Links-radikale kämpfen auch gegen rechts-radikale Ideen.
Rechts-radikale Menschen finden, dass manche Menschen weniger wert sind als andere Menschen.
Sie wollen, dass auch die Politik die Menschen ungleich behandelt.
Links-radikale denken, dass sie gegen rechts-radikale Menschen kämpfen müssen, weil es sonst keiner tut.
Das machen sie, weil sie dem Staat und der Polizei nicht vertrauen.
- Deshalb will der Mensch gegen bestimmte Dinge kämpfen. Kämpfen bedeutet aber nicht immer, dass Gewalt benutzt wird. Der Mensch ist aber „tat-orientiert“. Das bedeutet: Etwas tun, nicht nur reden.
- Das Wort „Militanz“ kommt von einem lateinischen Wort für als Soldat dienen. Es geht manchmal auch um Gewalt.
Es gibt viele verschiedene links-radikale Ideen. Links-radikale haben zu manchen Themen ganz unterschiedliche Meinungen. Wir benutzen den Begriff „Linke Militanz“, damit wir alle diese verschiedenen Ideen in einem Wort zusammenfassen können. Wir erforschen auch geschichtliche Veränderungen von links-radikalen Ideen.
Viele Menschen sprechen von „Links-Extremismus“. „Linke Militanz“ ist nicht das gleiche wie „Links-Extremismus“: Dieser Begriff wird vor allem von der Polizei und vom Verfassungs-Schutz verwendet. Der Verfassungs-Schutz ist ein Amt, das geheim arbeitet. Die Mitarbeiter*innen vom Verfassungs-Schutz sollen zum Beispiel Informationen sammeln über Menschen die sich gegen die Demokratie stellen.
Eine leichte Erklärung was der Verfassungs-Schutz ist, finden Sie hier: BfV – Homepage – Was ist das Bundesamt für Verfassungs-Schutz?
Wer wir sind
Die Bundes-Fachstelle Linke Militanz gehört zum Institut für Demokratie-Forschung. Das ist ein Teil von der Universität in Göttingen.
Die Bundes-Fachstelle Linke Militanz ist ein Kompetenz-Zentrum. Das bedeutet zum Beispiel, dort arbeiten viele Fachleute zum Thema: Linke Militanz. Deshalb bekommen wir auch Fördergelder vom Bundes-Ministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Kurz BMFSFJ).
Was wir machen
Die Bundes-Fachstelle arbeitet vor allem in drei Bereichen:
- Wir machen sozial-wissenschaftliche Grundlagen-Forschung.
Das bedeutet zum Beispiel:
Wir finden heraus, warum manche Menschen die Linke Militanz gut finden und ob sich links-radikale Ideen verändert haben. Welche Ziele haben sie? Haben sie alle die gleiche Meinung? Haben sie zu bestimmten Dingen alle dieselbe Meinung?
Mit unserer Forschung wollen wir dabei helfen den Streit über „Linke Militanz“ zu erklären. - Wir machen Bildungs-Angebote über das Thema Linke Militanz, damit alle Menschen mehr darüber lernen können. Und wir machen wissenschaftliche Untersuchungen zu verschiedenen Bildungs-Angeboten. Wir untersuchen zum Beispiel: Was lernen die Menschen bei den Bildungs-Angeboten? Welche Menschen machen dabei mit? Wie können die Bildungs-Angebote besser werden?
- Wir vermitteln Wissen für interessierte Personen, zum Beispiel bei Vorträgen oder in Zeitschriften. Außerdem gibt es überall in Deutschland verschiedene Projekte, bei denen die Menschen mehr Informationen zum Thema Linke Militanz bekommen können. Die Bundes-Fachstelle vernetzt diese Projekte. Das bedeutet zum Beispiel: Wir helfen dabei, das Wissen und die Informationen von einem Projekt an ein anderes Projekt weiterzugeben. So können die verschiedenen Projekte voneinander lernen.
Hier finden Sie die Projekte zur Linken Militanz: Link.
Wir organisieren zum Beispiel Fach-Veranstaltungen und Fach-Tagungen. Das sind besondere Veranstaltungen, wo Fachleute über ein bestimmtes Thema dis-kutieren.
Dis-kutieren kommt von Dis-kussion und heißt:
Mehrere Leute sprechen über etwas.
Jeder sagt, was er denkt.
Sie sind nicht einer Meinung.
Sie führen also eine Dis-kussion.
Wir schreiben Info-Texte für Menschen in der Jugendarbeit, damit sie den jungen Menschen wichtige Dinge über Politik beibringen können. Und wir machen Workshops für junge Menschen, wo sie viele Dinge lernen und erfahren können. Workshop ist Englisch und bedeutet „Arbeits-Kreis“.
Alle diese Dinge machen wir, damit alle Menschen wichtige Informationen aus der Wissenschaft zum Thema Linke Militanz bekommen können.