Lina E., der Überfall auf eine Immobilienprokuristin, brennende Kräne, ein brennender Einkaufswagen, entglaste Bahnhaltestellen – längst hat Leipzig in der Sicherheitsdebatte dem G20-Gipfel in Hamburg den Rang abgelaufen. Die sächsische Boomtown sei eine »Hauptstadt des linksextremen Terrors« titelte eine Boulevardzeitung im Januar 2021. Und auch die sächsische Landesinnenpolitik sieht in den Leipziger Entwicklungen eine, die sich an der Schwelle zum Terrorismus befände.
Im Zentrum der Debatte steht ein Stadtviertel, in dem es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen kommt: Connewitz, ein linksradikaler Mythos, in dem »jede Mülltonne, die hier irgendein verrückter Langweiler anzündet« sofort »politisch bewertet« wird. So jedenfalls der Historiker Sascha Lange.
In der aktuellen Podcast-Folge gehen wir auf diesen Themen ein und unser Kollege Michael Lühmann erläutert zudem auch noch folgende weitere Fragen: Steht Leipzig wirklich an der Schwelle linken Terrors? Oder lässt sich evtl. doch nüchterner auf Ereignisse und Motive schauen? Wie steht es um linke Radikalität in Leipzig, in Rostock, in Ostdeutschland? Auf welchen historischen Besonderheiten fußt ostdeutscher Antifaschismus? Und welche aktuellen Entwicklungen prägen linke Radikalität im in Connewitz, in Leipzig, in Rostock, im Osten?