Das Schlagwort „autonome Antifa“ dürfte bei den meisten informierten Beobachtern und Beobachterinnen des politischen und gesellschaftlichen Zeitgeschehens Assoziationen wecken. Vor dem geistigen Auge erscheint etwa das Logo der Antifaschistischen Aktion mit den wehenden Fahnen, die eine schwarz, die andere rot. Oder man denkt an Bilder vermummter Demonstranten und Demonstrantinnen in schwarzen Funktionsjacken, die in Blöcken marschieren, von Transparenten eingerahmt.
Jedenfalls: Das linksradikale Phänomen der autonomen Antifa polarisiert.
Während die einen das Engagement autonomer Antifagruppen gegen jede Form von Rechtsradikalismus als einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag loben, sehen andere eine monolithische gewalttätige Organisation am Werk, die von terroristischen Strukturen durchzogen sei. In den Diskussionen über Bewertung und Umgang vor allem der Sicherheitsbehörden mit dem autonomen Antifaschismus prallen die genannten, freilich zugespitzten und vereinfachten Positionen unversöhnlich aufeinander. Oftmals wird sehr schnell die sachliche Ebene der Auseinandersetzung verlassen und stattdessen eine stark emotionalisierte Debatte ausgefochten.
Die hier benannten und Expert*innen bekannten Kontroversen aus Wissenschaft und Medien werden in der neuen Broschüre von unserem Kollegen Alexander Deycke aufgegriffen und diskutiert, um so unter anderem der Konstruktion von heroisierenden Mythen auf der einen und skandalisierenden Verschwörungstheorien auf der anderen Seite, die es rund um „die Antifa“ gibt, vorzubeugen.